Group, himmelsrichtungen, Umwege

2009 Alltagsfliegen

ernstSepia & friends, Alte Tankstelle, Hannover

In „Alltagsfliegen” geht es um die Sehnsucht etwas zu tun, worin man sich frei fühlt, im Gegensatz zu den Zwängen des Alltags. Oder darum den Alltag so leicht zu nehmen, dass er kein Zwang mehr ist, sondern ein Flug durch das Leben. Oder den Boden unter den Füßen zu verlieren, zu fallen, ohne Ziel, losgelöst.
Physikalisch gesehen schwebt unser Planet in einer schwebenden Galaxie, alles fliegt umher. Während Sie diesen Text lesen, fliegen Sie gerade mit einer Fluggeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Sekunde um die Sonne. Sogar die Atome, aus denen wir bestehen sind in Bewegung, einzig ihre Ladung macht, dass wir der Illusion erliegen körperlich zu sein. Selbst wenn ich auf einem Stuhl sitze, sitze ich nicht eigentlich dort, sondern schwebe mit einem Angström (etwa einem Hundertmillionstel Zentimeter) darüber.


Everyday-Flies deals with the desire to do something that makes you feel free in contrast to the constraints of everyday life. Or it shows how to take everyday life so easily that it’s no more a constraint but floating through life. Or to lose contact to the ground, and fall, aimlessly, free.
From a physical point of view, our planet levitates in a levitating galaxy, everything flies around. While you’re reading this text you’re flying around the sun with a celerity of 30 kilometres per second. Even the atoms of which we consist are in motion. Only their charge deludes us to feel physical. Even when I’m sitting on a chair, I’m not really sitting there but levitating one angstrom unit (ca hundred millionth centimetre) above it.

Fotos: Gunnar Strehlow und Klaus Fleige